Oberbürgermeister Alexander Ahrens (Mi.) und Projektleiterin Maxi Hoke (re.) bei einem Spaziergang im Stadtteil Gesundbrunnen © ZDF/taglicht media

Vom 28. September bis 3. Oktober 2020 zeigte der europäische Kulturkanal ARTE die zehnteilige Dokumentarfilmserie „Bautzen“ von Anne-Sophie Jakubetz und Mathias von der Heide. 

Inhalt:

Das beschauliche Städtchen in der Oberlausitz im Südosten Sachsens bekam 2016 den Ruf als braunes Nest, nachdem eine für Asylbewerber vorgesehene Unterkunft ausbrannte. Was macht so etwas mit den Menschen dort? Die Menschen vor Ort sind frustriert, dass allein dieser Aspekt ihrer Stadt publik wird, fühlen sich stigmatisiert.

Um dieser Generalisierung entgegenzuwirken und pauschalen Urteilen und Verurteilungen entgegenzutreten, versucht ARTE mit der zehnteiligen Reihe eine neue Form des dokumentarischen Hinschauens und Erzählens zu finden. Ein Journalistenteam war 2019 fast ein halbes Jahr vor Ort, um die Sicht vieler Einheimischer auf deren Probleme und Hoffnungen unkommentiert einzufangen. Das Wahljahr 2019 gab der Stadtgesellschaft Anlass, miteinander zu diskutieren. Dieser Diskurs und die Menschen vor Ort stehen im Zentrum der Reihe, wie Oberbürgermeister Alexander Ahrens, Stadtführer Andreas Thronicker, der den Touristen die Schönheit seiner Stadt und deren tausendjährige Geschichte näherbringen möchte, oder die alleinerziehendnde Mutter Nancy Grohmann, die in der Plattenbausiedlung Gesundbrunnen zu Hause ist.

Produktionsinformationen:

Produktion: taglicht media im Auftrag von ZDF und ARTE. Produzent: Bernd Wilting. Buch: Bettina Renner und Jessica Krauß. Regie: Anne-Sophie Jakubetz und Mathias von der Heide. Weitere Regisseur*innen: Alexander Bartsch, Claudia Euen, Nadja Mönch und Christian Werner. Redaktion: Wolfgang Bergmann (ARTE/ZDF), Olaf Grunert (ARTE/ZDF), Martin Pieper (ARTE/ZDF) und Anne-Laure Négrin (ARTE G.E.I.E.).

Pressestimmen:

Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Diese Serie ist ein Experiment. […] Das Arte-Fernsehteam blieb gleich ein halbes Jahr lang in dem 40.000-Einwohner-Ort, dem es wirtschaftlich gutgeht und in dem ein Drittel der Einwohner AfD wählt.[…] Das alles zeigt die Serie ohne jeden Kommentar, und das ist zweifellos ihre große Stärke. Die Bilder und Aussagen stehen für sich, sie bedürfen weder einer Erklärung noch Einordnung, im Gegenteil: Sie zwingen fast dazu, sich einen eigenen Reim auf das Geschehen zu machen.“

Süddeutsche Zeitung: „[Die Reihe] ist sparsam kommentiert und sucht nicht panisch nach einer Eindeutigkeit, die es in kaum einer Stadtgesellschaft gibt, jedenfalls nicht in Bautzen. Das ist interessant anzusehen – am interessanten wäre es für jene, die glauben, schon alles Nötige über diese Stadt zu wissen.“

SWR2: „In Bautzen selbst habe die Serie bereits neue Diskussionen ausgelöst und dazu geführt, dass bekannte Menschen „von den anderen nicht mehr so in Schubladen gesteckt“ würden, so Hillmann über die Serie.“

TAG24: „Die Regisseure Anne-Sophie Jakubetz und Mathias von der Heide schauen sich um in Bautzen. Kaum einer, der nicht zu Wort kommt. Die aktuelle Doku aus dem Jahr 2020 nimmt sich Zeit für die Bürger. Herausgekommen sind zehn ruhig erzählte Beiträge, die sich Zeit nehmen, zuhören. Und das ist gut so.“

Tagesspiegel: „Aber die Protagonisten kommen ausführlich zu Wort, und ihre Aussagen bleiben unkommentiert stehen. Niemand wird in die rechte (oder eine andere) Ecke gestellt, außer er oder sie stellt sich selbst hinein. […] Die Serie erzählt einerseits auf bedrückende Weise, wie hoffähig nationalistisches, demokratieskeptisches Denken in einer Stadtgesellschaft wie Bautzen geworden ist. Gleichzeitig kann man die differenzierte Darstellung als Appell verstehen, nicht alle über einen Kamm zu scheren.“

Teleschau: „Die Auftaktfolge hat gezeigt: Das ist Fernsehen ohne Zeitdruck, aber mit umso tiefergehender Wirkung. Mit der außergewöhnlichen Sendedauer von rund fünf Stunden gelingt es den Machern um die Regisseure Anne-Sophie Jakubetz und Mathias von der Heide tatsächlich, ein ausgewogenes Bild einer in die Schlagzeilen geratenen Stadt zu zeichnen. Die Dokumentationsreihe hat ihre Stärken darin, dass sie eben nicht mit vorgezeichneten Schablonen arbeitet. […] Es ist diese Ambivalenz, die die XXL-Doku wohl etwas näher ans echte Leben rückt als viele vergleichbare TVBeiträge.“

 

WELT: „Eine neue Form des dokumentarischen Erzählens“ – wie das von Arte vollmundig verkündet wird – ist das zwar nicht. Aber ein faszinierendes, tiefenscharfes und manchmal mehr oder weniger unbewusst präzises Selbstporträt der Stadt mit dem bemerkenswert schlechten Image ist aus der filmischen Langzeitbeobachtung schon entstanden.“ (…) „Das alles ist aber auch anstrengend. Manchmal muss man nach den dreißig Minuten an die frische Luft. Aber es muss sein. Man muss damit weiter machen. Wie Maxi Hoke. „Es bringt ja nichts, jetzt aufzugeben.“

 

 

 

 

Kunde

ARTE 

Auftrag

Programm-PR

URL

Bautzen

Jahr

2020

Maßnahmen

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  • Proaktive Ansprache der Journalisten
  • Koordinierung von Anfragen
  • Vermittlung von Interviews
  • Unterstützung bei der Presse-Preview