Ab 11. September zeigten ARTE Deutschland (8 x 52 min) und ab 17. September das Erste (3 x 90 min) die dokumentarische Dramaserie Krieg der Träume von Gunnar Dedio und Jan Peter über die dramatische Umbruchzeit der Zwischenkriegsjahre von 1918 bis 1939.

Am 7. September 2018 fand die Premiere in der Astor Film Lounge Berlin statt.

Inhalt:

11. November 1918. Der Erste Weltkrieg ist zu Ende. Für Millionen von Menschen in Europa beginnt eine Reise ins Ungewisse. Der Krieg hat die alte Ordnung der Monarchien und Imperien hinweggefegt. Nun muss die Landkarte neu gezeichnet, die Welt neu geordnet werden. Es beginnt ein intensives, leidenschaftliches Ringen um die beste Utopie, ein „Krieg der Träume“. Von der Depression zu den Goldenen Zwanzigern über die Weltwirtschaftskrise hin zur Machtergreifung der Nationalsozialisten. Dabei folgt das Stück den Schicksalen von 13 Männern und Frauen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich, Schweden, Polen und der Sowjetunion anhand ihrer Tagebuchaufzeichnungen, Briefe und Memoiren. Die Serie erzählt von der Entstehung der Welt, in der wir Europäer heute leben. Vieles von dem, was heute selbstverständlich erscheint, ist zwischen 1918 und 1939 entstanden, darunter die Demokratie mit allgemeinem Wahlrecht, die Gewaltenteilung und das Recht auf freie Meinungsäußerung.

Produktionsinformationen:

Krieg der Träume ist eine internationale Ko-Produktion mit mehr als 30 Partnern und Förderern. Die federführende Produktionsfirma ist LOOKSfilm (Gunnar Dedio). Ko-Produzenten sind IRIS Group (Nicolas Steil) und Les Films d’Ici (Serge Lalou) mit Fortis Imaginatio, Format TV und Wajda Studio in Zusammenarbeit mit ARTE und SWR sowie NDR, WDR, RBB, ORF, CT, SVT, TVP, Toute l’histoire, BBC Alba, YLE, NRK, DR, LRT, Radio Canada. Gefördert wurde die Serie von Film Fund Luxembourg, MDM, MFG, Creative Europe, CNC, la Procirep et l’Angoa, CUS, Région Grand Est, DMPA, SACEM, Sofitvciné & Cofinova.

Pressestimmen:

dpa: „Geschichte im Fernsehen kann sehr trocken sein – dass es auch anders geht, zeigt die internationale TV-Serie Krieg der Träume zur Zeit zwischen den beiden Weltkriegen, von denen der erste vor fast 100 Jahren zu Ende ging. […] Peter schildert die Schicksale seiner 13 Protagonisten anhand von Zitaten aus Tagebüchern und Briefen sehr subjektiv, aber konsequent und authentisch aus diversen Perspektiven. Und er verknüpft sie geschickt miteinander und verbindet historische Filmaufnahmen mit gelungenen Spielszenen auf vortrefflich geschnittene Weise.“

Evangelisch: „Im Grunde besteht Krieg der Träume aus 11 [bzw. 13] Filmen, die beim Schnitt kunterbunt durcheinander gewürfelt wurden. Verknüpft werden die Ebenen allein durch die Zeitlinie, aber ansonsten hüpft die Serie von Deutschland nach Frankreich nach Russland und wieder zurück. Gelegentlich versuchen Peter und Goupil, die Übergänge mit Anleihen beim Spielfilm zu lösen – in Russland wird geklopft, in Polen öffnet Pola Negri die Tür –, aber das funktioniert hier nicht, weil es weder lässig noch elegant wirkt. Zwischendurch verliert die Serie einige ihrer Figuren aus den Augen, sodass ihre Rückkehr etwas unvermittelt wirkt. Pola Negri begrüßt die Zuschauer in Folge zwei daher mit dem Satz „Sie sollten mich mittlerweile kennen“, stellt sich dann aber trotzdem noch mal vor.“

FAZ: „Zu Beginn der zeitgeschichtlichen Reise, zu der Krieg der Träume einlädt, muss man sehen, dass man mitkommt. Wer ist wer, was bedeutet was, wo spielt sich dieses und jenes ab? Die nötigen biographischen Informationen und Angaben zur Geschichte werden peu à peu nachgereicht. Was zu Beginn wie ein Schnipsel-Stakkato wirkt, in dem sich historische Bilder und Spielszenen in oft nur sekundenkurzer Folge abwechseln, gewinnt im Laufe der Folgen an dramaturgischer Tiefe. Die Figuren werden lebendig, sie sind klug ausgewählt, sie stehen paradigmatisch für die Zeit, die Charles Edward Montague im Augenblick, da der Erste Weltkrieg endet, als Vorspiel zum nächsten Krieg erkennt. Man habe nun keinen Frieden geschlossen, sagt er, sondern nur einen Waffenstillstand, der höchstens zwanzig Jahre währe. Er sollte recht behalten.“

Frankfurter Rundschau:  „Krieg der Träume ist ein Kaleidoskop der Jahre zwischen 1918 und 1939 mit ihren wirtschaftlichen und politischen Fortschritten und Krisen, kulturellen Errungenschaften, gesellschaftlichen Neuerungen. Das alles nicht mit dem Historikerblick von oben, sondern aus Perspektive der Beteiligten erzählt. Die epische Erzählweise erlaubt es im Gegensatz zur üblichen Datengeschichtschreibung, wenig bekannte Aspekte des politischen und gesellschaftlichen Lebens anzusprechen und ungewöhnliche Perspektiven zu eröffnen. […] Den Beteiligten gelang eine hochgradig sehenswerte Produktion mit beachtlichen Schauwerten. So eindrucksvoll wie das Ergebnis ist die Liste der beteiligten Partner, darunter Sendeanstalten aus Österreich, Norwegen, Schweden, Polen, Finnland, Kanada.“

Hannoversche Allgemeine: „Dafür nutzt Jan Peter erneut ein filmästhetisches Mittel, das die Zerrüttung ganzer Nationen schon vier Jahre zuvor wirkungsvoll in Szene gesetzt hat: Anders als im klassischen Dokudrama üblich, wechseln nachgestellte Spielszenen nicht en bloc mit Originalaufnahmen aus 75 Archiven in 23 Ländern; sie gehen reißverschlussartig ineinander über.“

KNA: „Die neue, emotionsbetonte Form der dokumentarischen Erzählung transportiert starke Eindrücke und zeigt herausragende Schicksale.“

Sächsische Zeitung: „Nicht nur die Länge macht Krieg der Träume zum Ereignis und noch bemerkenswerter als den Vorgänger „14 – Tagebücher des Ersten Weltkriegs“, mit dem Looks Film 2014 das Genre der Dokudramaserie neu erfand. Man darf vermuten: Der neue Streich wird ähnlich viele Preise pflücken. […] Auch stilistisch und dramaturgisch setzen die kreativen Serienköpfe, Looks-Chef Gunnar Dedio und sein Regisseur Jan Peter, bei Krieg der Träume konsequent auf das Erfolgsrezept des Vorgängers. Und gehen darüber hinaus. Sie verschneiden erneut Spielfilmszenen mit historischen Aufnahmen, nun aber so dicht, dass beispielsweise ein Akteur in einem Hausdurchgang verschwindet und man im nächsten Bild eine „echte“ Hinterhofszene aus den Zwanzigern sieht; den Anspruch auf Authentizität unterstreicht das enorm.“

Spiegel Online:  „Auf eine moralische Kommentierung wird verzichtet. Das funktioniert konziser als beim Vorgängerprojekt „1914. Tagebücher des ersten Weltkriegs“, ebenfalls von Jan Peter konzipiert, geschrieben, als Regisseur verantwortet (zusammen mit Frédéric Goupil). Denn als Erzähler tauchen nun nur die Protagonisten selbst auf – in der vertrauten Unmittelbarkeit von Tagebüchern. Welch intime, dichte Atmosphäre so in Kombination mit Archivfilmmaterial entsteht, zeigen schon die ersten Minuten. […] So holt das Doku-Drama in Sepia erstarrte Figuren aus der abgestandenen Archivluft raus ans Licht.“

Süddeutsche Zeitung: „Die Dokuserie denkt über Leben nach, die Leben der Menschen verdichten sich zu Geschichten. Aber die Geschichte komplett auszudeuten und sozusagen besserwisserisch zu erklären – dieser fernsehtypischen Anmaßung widersteht das Projekt. Bilderbögen werden aufgefächert, Assoziationsketten geknüpft, das Leben der Menschen wird gezeigt, während es passiert. […] Am Ende ist diese Produktion mit allen multimedialen Nebengeräuschen auch ein Angebot an die Zuschauer, in das Thema tiefer einzusteigen. Zu jeder Biografie, zu jedem Stichwortgeber gibt es etwas nachzulesen, im Netz oder in richtigen Antiquariaten. Von Martin Hauser zum Beispiel die „Tagebücher eines deutschen Juden“. Und so leistet diese Art Fernsehen einen wichtigen Beitrag, um den Erosionen der irritierenden Gegenwart zu begegnen. Es bildet nicht nur ab. Es bildet, und es lädt zur Weiterbildung ein.“

Teleschau: „Dramatische Zuspitzungen, die über das aus Historiensendungen hinlänglich bekannte Reenacting hinausgehen, sind eher selten. Wenn der vietnamesische Gesandte Ai Quoc (später Ho Tschi Minh) allerdings eine naive amerikanische Journalistin am Rande der Pariser Friedenskonferenz darauf verweist, sein Land sei nicht, wie behauptet, „neu“ auf der politischen Weltkarte, sondern ein „altes Königreich“, kommt so richtig dialogische Finesse ins Spiel. […] Ein Spektakel ist die aufwendige Produktion […]. Dafür sorgen insbesondere auch die visuellen Effekte (VFX) der Stuttgarter Firma Mackevision. Wenn etwa gleich zu Beginn der Obermaat Beimler von Bord geht – mitten in einer Seeschlacht des Ersten Weltkriegs, hat das schon was von Hollywood. Eine apokalyptische Szene, die den Schrecken des Ersten Weltkriegs sichtbar macht.“

Tittelbach: „Die verschiedenen internationalen Perspektiven werden von 13 Hauptfiguren repräsentiert, aber darin liegt auch das Manko der Reihe: Ständig hüpft die Erzählung von einer Ebene zur nächsten; die gut 400 Minuten wirken wie 13 Spielfilme, die ohne erkennbares Konzept durcheinander montiert worden sind. Versteht man allerdings die acht Episoden als eine bewegende, (welt)politische Makroerzählung, begegnet man ihnen mit der Absicht, sein geschichtliches Wissen aufzufrischen und mit unbekannten Perspektiven zu beleben, dann wird man von diesem Doku-Drama reich beschenkt. […] Krieg der Träume ist kein konventioneller Ableger dieses Genres; es kann weder an der Dramaturgie eines Spielfilms gemessen werden noch an den eher passiven Sehgewohnheiten, die heute der Status Quo des narrativen wie dokumentarischen (Erklär-)Fernsehens sind. Geschichte, das sind in Krieg der Träume Geschichten, Biographien, Erinnerungen, bruchstückhaft und assoziativ, subjektiv und sinnlich. Es ist erfreulicherweise keine Geschichtsschreibung der Mächtigen, auch wenn ein paar spätere große Namen dabei sind. Der Zuschauer muss sich einiges selber zusammenpuzzeln. Natürlich muss er das wollen.“

ZEIT Online: „Man erfährt in Krieg der Träume Details aus der Nachkriegsgeschichte, die einem großen Publikum wahrscheinlich unbekannt sind: Die Meuterei der Matrosen in Kiel, die Rolle der Kosaken im Ersten Weltkrieg, das Leben der militanten Anarchistin Marie-Jeanne Picqueray, die revolutionären Anfänge des Vietnamesen Nguyen Ai Quoc, später bekannt als Ho Chi Minh.“

Kunde

ARTE Deutschland

Auftrag

Programm-PR

URL

Krieg der Träume 

Jahr

2018

Maßnahmen

  • Pressemappe
  • Proaktive Ansprache der Journalisten
  • Koordinierung von Anfragen mit Sender und Agentur
  • Vermittlung von Interviews
  • Social Media Aktivitäten