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Premiere in Leipzig am 11. Mai um 19.00 Uhr

4. Mai 2023 – Anhand von Investitionen und Infrastruktur-Projekten in Serbien und Montenegro analysiert die Dokumentation, wie China diese Länder an sich bindet. Eine Abhängigkeit zu einem hohen Preis – für sein Engagement erwartet China im Gegenzug politische Solidarität. Wenn es etwa bei den UN um Menschenrechtsfragen geht, steht Serbien stets auf Chinas Seite. „Stille Invasion – Chinas Balkan-Strategie“ zeigt, wie geheime Verträge chinesischer Staatsunternehmen mit den Westbalkan-Ländern die lokale Zivilgesellschaft von der Teilhabe ausschließen. Doch die Bürger werden aktiv: Beim Bau der größten Reifenfabrik Europas durch den chinesischen Linglong-Konzern sind es journalistische Recherchen, die die Ausbeutung von Arbeitern aufdecken. Bei Übernahme der Kupfermine in Bor durch den chinesischen Zijin-Konzern machen Journalisten und Experten die entstandene Luftverschmutzung öffentlich. Kritiker der zuständigen staatlichen Behörde werden daraufhin von der Regierung zum Schweigen gebracht. Als in Belgrad – trotz einer der niedrigsten, Kriminalitätsraten Europas – flächendeckend Überwachungskameras von Huawei installiert werden, machen Belgrader Aktivisten auf den stillen Pakt zwischen ihrer Regierung und der Chinas aufmerksam.

Die Dokumentation untersucht, wie rücksichtslos durchgeführte Großprojekte die Umwelt gnadenlos zerstören und wie Chinas „Stille Invasion“ den autoritären Charakter der Westbalkanstaaten festigt, indem sie bewusst die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit verletzt.

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Filmpremiere

Wann: MITTWOCH, 11. MAI, 19.00 UHR
Wo: ZEITGESCHICHTLICHES FORUM, GRIMMAISCHE STRASSE 6, 04109 LEIPZIG

Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch statt. Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Frank Hadler, Honorarprofessor für „Kulturgeschichte Ostmitteleuropas“ an der Universität Leipzig und Leiter der Abteilung „Verflechtung und Globalisierung“ am Leibniz Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa. Gäste sind Dr. Marina Vulović, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Geostrategische Konkurrenz für die EU im westlichen Balkan“ der Stiftung Wissenschaft und Politik und Dr. Man Zhang, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Der chinesische Traum als Alternative für Deutschland? Gesellschaftsalternativen auf dem Globalen Markt der Ideen“ am Leipziger Standort des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Der Film wird am 23. Mai um 23.00 Uhr bei ARTE ausgestrahlt und ist ab Tag der Ausstrahlung in der Mediathek zu sehen.